WALLINSTALLATION, 1997
Adhesive textile tape on wall
15. – 27. Dezember 1997
Gallery Gen, Tokyo/J

OHNE TITEL 1+2, 1997
Acryl, Textilklebeband auf Wand, je 100cm/100cm

Regel und Abweichung – Schweiz konstruktiv 1960 bis heute
26. Oktober 1997 – 1. Januar 1998
Haus für konstruktive und konkrete Kunst, Zürich/CH

JSK, 1997
Stahlblech galvanisiert, Andeer Granit in 30 Stücke gesägt, mit Schnittseite nach oben eingepasst
31cm/332cm/31cm
Mai 1997
Privatbesitz, Oberwil/CH

RAUMINSTALLATION, 1997
Textilklebeband auf Wand, Transparentklebeband gespannt
21. März – 6. April 1997
Galerie Köstring/Maier, München

STREIFEN UND STELEN, 1993/97
Vorfabrizierte, weiss eingefärbte Betonelemente, im Boden eingelegt
Vorfabrizierte, rot eingebrannte Metallelemente, freistehend versetzt
Aussenanlage Verwaltungsneubau Gutsmatte, Liestal/CH

Beziehungen II

Daniel Gottin geht in seinen Arbeiten, ob es sich um «feste Skulpturen» oder in der Zeit beschränkte Installationen handelt, stets vom vorgegebenen Raum, von der Architektur, ihrer Struktur und Ihrer Funktion aus. Im Fall der Gutsmatte untersucht er die unterschiedliche Anordnung der Gebäude und die sich daraus ergebende unregelmässige Platzform. Mit einem inhaltlich und formal klaren Konzept stellt er Beziehungen zur Architektur her.

Sechs im Boden eingelegte Betonstreifen verlaufen in Querrichtung des Platzes; die roten Stahlstelen unterstreichen dessen Längsrichtung: ein Spannungsfeld entsteht.
Die roten Stahlstelen haben Signalwirkung. In ihrer Grösse nehmen sie Bezug zum menschlichen Körper. Formal sind die Stelen unterschiedlich: Hohlräume und Flächen lassen untereinander einen spannungsvollen Rhythmus entstehen. Optisch ergeben sich neue Beziehungen, je nach
Standpunkt des Betrachters ändert sich die Wahrnehmung.

Daniel Göttin überprüft die Architektur mit seinen installativen Eingriffen und geht auf die Funktion des Platzes ein: nicht das Verweilen steht hier im Vordergrund, sondern das Überqueren. Die Passanten eilen in Richtung Bahnhof oder Richtung Verwaltung/Spital. Auf den Weg gibt ihnen der Künstler unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten und das Angebot, neue Beziehungen zu sehen zwischen Architektur, Kunst und Mensch.

Hedy Graber

© Ulrike Zophoniasson-Baierl, Basler Zeitung 13. 12. 1993